Der UNESCO-Lehrstuhl für Interkulturellen und Interreligiösen Dialog für Südosteuropa wurde 2007 an der Universität Graz eingerichtet und ist somit der älteste seiner Art in Österreich.
Der erste Lehrstuhlinhaber war Professor Bert Groen. Nach erfolgreicher Evaluierung wurde der Lehrstuhl von der UNESCO für den Zeitraum 2020-2024 verlängert. Der UNESCO-Lehrstuhl ist nun bei Univ.-Prof. DDr. Pablo Argárate am Institut für Ökumenische Theologie, Östliche Orthodoxie und Patrologie (Katholisch-Theologische Fakultät) an der Universität Graz angesiedelt.
Der Lehrstuhl unterstützt das Ziel der UNESCO, zu Frieden und Sicherheit in der Welt beizutragen, indem er die Zusammenarbeit zwischen den Nationen durch Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation fördert, um die universelle Achtung vor Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit und den Menschenrechten und Grundfreiheiten zu fördern, die für alle Völker der Welt ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion gelten.
Der Lehrstuhl befasst sich mit der Erforschung von Gemeinsamkeiten und Divergenzen zwischen unterschiedlichen religiösen Traditionen, insbesondere in Südosteuropa; er leistet damit einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben der Kulturen und Religionen, insbesondere in der Region. Er fördert Forschung und Lehre zu interkulturellen, ökumenischen und interreligiösen Kontakten und Dialogen in Südosteuropa innerhalb der Theologischen Fakultät in enger Zusammenarbeit mit Experten anderer Fakultäten der Universität Graz. Ziel ist hier die Stärkung des Wissens und Bewusstseins über interkulturelle und interreligiöse Fragen in Südosteuropa. Der Lehrstuhlinhaber ist auch aktiv um Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern des internationalen UNITWIN-Netzwerks, insbesondere in der Region, bemüht im Sinne im gemeinsamen Bemühen um interreligiösen Dialog und interkulturelle Verständigung.
Der Lehrstuhl trägt auch zum bestehenden Südosteuropa-Schwerpunkt der Theologischen Fakultät und der Universität insgesamt bei, die sich als historische Drehscheibe in der Zusammenarbeit mit dieser Region versteht, eingebettet in ihr spezielles geographisches und kulturelles Umfeld in Graz, einer UNESCO-Erbe-Stadt mit einer starken Tradition in Bezug auf interreligiösen Dialog und Frieden.
Über das UNITWIN-Netzwerk
Das University Twinning and Networking (UNITWIN)/UNESCO Chairs Programme ist ein Netzwerk von 800 Hochschuleinrichtungen in 116 Ländern. Es fördert die internationale interuniversitäre Zusammenarbeit und Vernetzung, um institutionelle Kapazitäten durch Wissensaustausch und gemeinsame Arbeit zu verbessern. Durch das Programm bündeln Hochschul- und Forschungseinrichtungen weltweit ihre Ressourcen, um sich den drängenden Herausforderungen zu stellen und zur Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen. Das Netzwerk repräsentiert die vereinte Kraft brillanter Köpfe aus der ganzen Welt, um nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen von heute zu schaffen und die Zukunft vorauszudenken. Das Programm spielt eine Schlüsselrolle, indem es Ideen, Innovationen, Wissen, Informationen und Unterstützung für die Erreichung aller Ziele für nachhaltige Entwicklung bietet, die im Mittelpunkt der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung stehen.