Am 15. Oktober 2018 wird der salvadorianische Erzbischof Oscar Arnulfo Romero in Rom von Papst Franziskus heiliggesprochen. Anfänglich ein eher konservativ eingestellter Geistlicher, wurde Romero mit der Zeit und angesichts der bitteren Armut und Unterdrückung der Bevölkerung seiner Heimat El Salvador zu einem engagierten Fürsprecher für die Armen und einem wichtigen Proponenten der umstrittenen Befreiungstheologie.
Erzbischof Vincenzo Paglia, Postulator des Seligsprechungsprozesses von Romero, bezeichnet ihn als ersten Märtyrer des Zweiten Vatikanischen Konzils: „Romero wurde nicht im strengen Sinn ,aus Hass gegen den Glauben’ hingerichtet, sondern aus Hass gegen eine Kirche des Zweiten Vatikanischen Konzils, die sich öffentlich auf die Seite der Armen stellt."
Einem seiner Mitstreiter, dem Jesuitenpater Jon Sobrino, der auch eine faszinierende Biografie Romeros mit dem Titel "Archbishop Romero: Memories and Reflections" verfasst hat, ist übrigens der Hörsaal HS 47.11 im Gebäude der Theologischen Fakultät in Graz (UZT) gewidmet.
Ein Portrait des neuen Heiligen hat Johannes Kaup am Samstag (13.10.) für Ö1 gestaltet: https://oe1.orf.at/programm/20181013/529904
Die Sendung wird noch etwa eine Woche online zu hören sein.
Foto: Ausschnitt aus Buchtitel Jon Sobrino: Archbishop Romero: Memories and Reflections (Orbis Books)