Zwei Institutionen, ein gemeinsames Fest: Das 50-jährige Bestehen des Instituts für Ökumenische Theologie, Ostkirchliche Orthodoxie und Patrologie an der Uni Graz sowie 30 Jahre Pro Oriente Sektion Graz standen dieser Tage im Mittelpunkt eines Festaktes und eines Symposiums an der Katholisch-Theologischen Fakultät. "Beide sind sozusagen Kinder des 2. Vatikanums", erklärt Pablo Argárate, der die Leitung des Instituts im Jahre 2012 übernommen hat. "Der inhaltliche Bogen von der Quellenkunde, dem Studium der alten Kirchenväter bis hin zu den aktuellen Problemen und dringenden gesellschaftlichen Fragestellungen unserer Zeit und Aspekten des konkreten Zusammenlebens der Konfessionen ist für beide Programm."
Viele tragende Persönlichkeiten spielten in der Geschichte des Instituts eine wichtige Rolle. In einer kleinen Ausstellung, die den Festakt und die Fachtagung umrahmt, wird besonders die Geschichte beider Institutionen beleuchtet. Darunter zu finden ist die Rede des späteren Papstes Benedikt, der als Joseph Ratzinger im Jänner 1976 an der Uni Graz sprach wie auch die Worte des ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., der im Jahre 2004 das Ehrendoktorat der Fakultät erhielt.
Die Feierlichkeiten fanden ihre Fortsetzung mit dem internationalen Symposium „Die Eine Kirche – gab es sie jemals wirklich? Alte Kirche zwischen Realität und Mythos“. In seiner Begrüßung wies Institutsleiter Pablo Argárate darauf hin, dass es auch schon im ersten Jahrtausend Spannungen und Spaltungen gegeben hat, man sich aber dennoch auf die Einheit besinne. Bischof Wilhelm Krautwaschl unterstrich das Interesse der unterschiedlichen Konfessionen aneinander und die Wertschätzung füreinander, auch wenn man in vielen Bereichen andere Auffassungen vertrete. Er bedankte sich beim Institut für die Verdienste um die Ökumene in Graz. Dekan Reinhold Esterbauer überbrachte sowohl dem Institut als auch Pro Oriente seine Geburtstagswünsche und lobte die enge, fruchtbringende Kooperation.